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Was versteht man unter saugfähigem Untergrund?

Zur fachgerechten Verarbeitung von dispersionsbasierten Klebstoffen werden saugfähige Untergründe benötigt. Diese Untergründe können eine gewisse Menge Wasser aus den Dispersionsklebstoffen aufnehmen, die nicht nach oben verdunsten kann. Besonders bei sogenannten Nassbettklebstoffen ist die Saugfähigkeit des Untergrundes von enormer Bedeutung. In Kombination mit der Herstellung einer ausreichenden Ebenheit des Verlegeuntergrundes wird durch Rakeln der Spachtelmasse sowohl eine Ebenheit, als auch eine Saugfähiigkeit des Untergrundes vorbereitet. Bei mineralischen Spachtelmassen ist eine mittlere Schichtdicke von ca. 2 – 3 mm ausreichend, um die Saugfähigkeit für Dispersionsklebstoffe zu gewährleisten, die für die Verlegung von Bodenbelägen verwendet werden (speziell Verlegung von LVT oder Elastomerbodenbelägen).
Auch bei der Auswahl von Grundierungen, die vor Spachtelarbeiten verwendet werden, ist die Saugfähigkeit (meist des Estrichs) von Bedeutung. Produktspezifische Auslobungen zur Anwendung der Grundierungen und ggf. deren Verdünnungsverhältnis, ist zu beachten.
Eine einfache Methode zur Bewertung der Saugfähigkeit ist der sogenannte „Wassertropfentest“. Dabei wird eine geringe Menge Wasser auf den Untergrund aufgebracht und beobachtet, ob das wasser innerhalb weniger Minuten in den Untergrund aufgesaugt wird. Bleibt der Wassertropfen länger Zeit stehen, ist von geringer oder keiner Saugfähigkeit auszugehen.

Was kann man tun, wenn der Untergrund noch zu feucht ist für Verlegearbeiten?

Die mögliche Restfeuchtigkeit, bei der Bodenbelags- oder Parkettarbeiten ausgeführt werden können, sind in den einschlägigen Normen und Regeln des Faches festgeschrieben und beschrieben.
Werden bei den Prüfungen des Untergrundes erhöhte Werte für die Untergrundfeuchte festgestellt, können bewährte Wasserdampf sperrende Grundierungen verwendet werden. Entscheidend über die Einsetzbarkeit einer Grundierung ist auch der Zustand der Estrich- oder Betonoberfläche. Instabile Oberflächenrandzonen sind durch geeignete Maßnahmen, wie Schleifen abzutragen. Verunreinigungen, insbesondere bei Betonböden können Glättmittel verwendet worden sein, sind durch Kugelstrahlen zu entfernen.
Auch bei erdreichberührten oder nicht unterkellerten Böden sind oft absperrende Grundierungen notwendig, da eine natürliche Trocknung durch nachstoßende Feuchtigkeit oft eingeschränkt ist.
Je nach Höhe der Restfeuchtigkeit und der späteren Beanspruchung des Bodens sind unterschiedliche Wasserdampf sperrende Grundierungen einsetzbar. Sicherheitshinweise der verwendeten Materialien sind zu befolgen!
Der Einsatz von Wasserdampf sperrende Grundierungen ist grundsätzlich mit dem Bauherrren in schriftlicher Form abzustimmen. Estriche oder Betone müssen soweit abgebunden, erhärtet sein, dass die Schwindprozesse weitestgehend abgeklungen sind.

Was ist Polyurethan?

Polyurethan, oder abgekürzt PUR ist eine Klasse von Kunststoffen, die üblicherweise aus petrolchemischen Rohstoffen hergestellt wird. Der hochleistungsfähige Rohstoff kann zu den verschiedensten Endprodukten verwendet werden. Bei PUR Klebstoffen ist es in der Regel gelungen, auf die petrolchemischen Komponenten zu verzichten, weil auf nachwachsende Rohstoffe zurückgegriffen werden kann. Die PUR Performance bleibt dabei voll erhalten. Die Gesundheitsverträglichkeit ist wie bei allen PUR Materialien (von denen viele im Gesundheitswesen verwendet werden) hervorragend. Zu beachten ist der Umgang mit der Härterkomponente während der Verarbeitung. Im ausgehärteten Zustand gehen von dem PUR Material keine gesundheitsgefährdenden Reaktionen aus.

Was ist bei Randfugen und aufgehenden Bauteilen zu beachten?

Estrichrandstreifen oder Ersatzmaßnahmen, z.B. durch Randstreifen, die bei Sanierungsarbeiten installiert werden, müssen bei Bodenbelags- oder Parkettarbeiten vorhanden sein. Dadurch wird die horizontale Bewegung des schwimmend eingebauten Estrichs nicht behindert. Verschmutzungen dürfen nicht in die Randfugen eindringen, um die schalldämmende Funktion des Systems nicht zu beeinträchtigen.
Erst nach Installation der Bodenbeläge /Parkett sind überstehende Randstreifen abzuschneiden.

Wie erfolgt die Verarbeitung von 2-K-Klebstoff?

Wichtig ist, dass die zu verarbeitenden Materialien an raumklimatischen Bedingungen akklimatisiert sind. Daher mindestens 24 Stunden vor Beginn der Arbeiten in den Räumen vorlagern. Das angemischte und umgetopfte Material wird nun mit der für den Bodenbelag oder Parkett notwendigen Zahnleiste aufgetragen. Die Belags- oder Parkettelemente werden so eingelegt, dass beim Einschieben kein Klebstoff zwischen die Elemente geschoben wird und dabei über die Fuge bis nach oben gedrückt wird. Die frisch verlegte Fläche darf innerhalb der ersten ca. 2 Stunden nicht betreten werden, da der Klebstoff in dieser Zeit noch keine Festigkeit aufgebaut hat und die verlegte Ebene „schwimmt“ und es beim Betreten zu Verschiebungen und Fugenöffnungen kommen kann. Bei dünnen, elastischen Bodenbelägen kann es zudem zu sichtbaren Abdrücken kommen. Nach ca. 2 Stunden ist die Fläche komplett mit einer Bodenbelagswalze abzurollen, um die finale und vollflächige Benetzung des Klebstoffes sicherzustellen.

Was versteht man unter Umtopfen?

Die A Komponente wird vorab im Liefergebinde homogenisiert, bis sich eine einheitliche Farbe und Konsistenz ausgebildet hat. Nun kann der Härter in den Eimer zugegeben werden und die Homogenisierung mit langsam laufendem Rührwerk (Achtung Spritzgefahr bei hochtourigen Mischern!) nochmals erfolgen. Trotz intensiven Mischens werden immer kleine Mengen beider Komponenten im Eimer unvermischt bleiben (Anhaftungen am Eimerrand und Boden), die nicht chemisch aushärten können und letztendlich klebrig bleiben. Um solche klebrigen Stellen im fertigen Boden zu vermeiden muss das homogenisierte Material aus dem Liefereimer in einen zweiten, sauberen Eimer, z.B. Anrühreimer umgefüllt, d.h. „umgetopft“ werden. Hier wird nochmals durchgerührt, um sicher zu gehen, dass die Komponenten nun 100%ig gemischt sind und keine klebrigen Stellen entstehen können.

Wie werden Dehnungsfugenprofile oder Profile eingebaut?

Bauwerksdehnungsfugen sind grundsätzlich in den Oberboden zu übernehmen. Das Dehnungsfugenprofile muss schon in die mineralische Spachtelung eingebaut werden, dabei die Höhe des Systemaufbaus beachten (Spachtelmasse + Dicke des Oberbodens). Analog kann mit Profilen gearbeitet werden, dabei ist mit der Spachtelmasse exakt anzuarbeiten.

Was versteht man unter Topfzeit?

2-K Klebstoffe benötigen zur chemischen Vernetzung, einen Härter, der in die Komponente A eingemischt wird. Nach dem Homogenisieren des Gemisches, dem Anreagieren, und nochmaligen Durchmischen und Umtopfen in den Verarbeitungseimer beginnt die Verarbeitungszeit, die begrenzt wird durch die Topfzeit. Diese wird vom Entwicklungslabor bestimmt und für eine Temperatur von 20°C angegeben und begrenzt die Zeit, in der das Gemisch verarbeitungsfähig ist.
Je nach verwendetem Produkt ist ein merklicher Anstieg der Konsistenz (Viskosität) beim Verarbeiten erkennbar. Die chemische Reaktion zwischen Bindemittel und Härter führt zu dieser Veränderung. Wird die Konsistenz zu hoch, ist der Verstreichbarkeit und Benetzungsfähigkeit nicht mehr ausreichend.

Wie erkenne ich das Ende der Topfzeit?

Bei einigen Produkten steigt die Konsistenz (Viskosität) stark an. Hier muss die Verarbeitung abgebrochen werden, da sonst die Haftung zum Untergrund und zu verlegendem Oberboden verschlechtert wird. Bei anderen Produkten ist eine Veränderung der Konsistenz nicht erkennbar. Hier muss pauschal nach der angegebenen Zeit (Topfzeit) die Verarbeitung eingestellt werden, auch wenn sich das Material augenscheinlich noch verarbeiten lässt.

Hat die Raumtemperatur Einfluss auf die Verarbeitungszeit?

Ja, die Verarbeitungsbedingungen sind in den Technischen Beschreibungen zu finden.
Die Topfzeit bei 2-K Systemen ist für optimale Material- und Bodentemperatur von 20°C beschrieben.
Höhere Material- oder Untergrundtemperaturen führen zu einer Beschleunigung der Abbindung und damit Verkürzung der Topfzeit und damit zur Verkürzung der Verarbeitungszeit. Niedrige Temperaturen wirken entgegengesetzt. Abweichungen von dieser optimalen Temperatur führen also unweigerlich zu Veränderungen in der Handhabung und Verarbeitung. Kalte Materialien sind zudem deutlich höher in der Konsistent, also schwerer verarbeitbar und verlaufen damit schlechter, das Oberflächenergebnis wird schlechter werden.
Daher sollen sich die Raumtemperatur und Materialtemperatur über eine Vorlagerung von mindestens 24 Stunden angeglichen haben.
Wird die Boden- oder Materialtemperatur von 15°C unterschritten, ist die Filmbildung und Durchhärtung bei dispersionsgebundenen Systemen gestört, chemische Prozesse und die Verdunstung von Wasser aus der Dispersion sind verzögert.
Bei Dispersionsklebstoffen verschiebt sich die Ablüftezeit unter Umständen extrem in die Länge. Solange das Dispersionswasser nicht verdunsten kann, wird sich keine Klebfestigkeit oder Anzugfestigkeit aufbauen. Wird trotzdem der elastische oder textile Bodebelag verlegt, wird es in kurzer Zeit zur Beulen- und Blasenbildung kommen.
Bei Oberflächenmaterialien kommt es nach der üblichen, zu erwartenden Trockenzeit zu einer klebrigen, noch nicht vollständig abgebundenen Oberfläche. Die Widerstandsfähigkeit und Anschmutzbarkeit der Oberfläche ist nicht ausreichend für eine Nutzung.
Daher ist die Material- und Bodentemperatur von größer 15°C unbedingt einzuhalten.

Hat die Luftfeuchtigkeit Einfluss auf die Verarbeitung?

Ja, die relative Luftfeuchtigkeit wirkt direkt auf die Verlegewerkstoffe und deren Abbindeverhalten ein. Die Regeln des Faches verlangen eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40% bis 65%. Davon abweichend sind 35% bis 75% für bestimmte Arbeiten zulässig, soweit Verlegewerkstoffhersteller und/oder Bodenbelags-, Parketthersteller dieses zulassen.
Trocknungsvorgänge von dispersionsbasierten Produkten (Grundierungen, Dispersionsklebstoffe), von Pulverprodukten, die mit Wasser angerührt werden (Spachtelmassen), von feuchtigkeitshärtenden 1-K reaktivprodukten (1-K Grundierung, 1-K Klebstoff) werden direkt beeinflusst.
Bei wässrigen Systemen bewirken niedrige Luftfechtigkeiten eine z.T. drastische Beschleunigung der Trocknung.
So können mineralische Spachtelmassen an der Oberfläche „verbrennen“ oder Runzeln bilden, wenn das Anmachwasser zu schnell durch Verdunstung entzogen wird. Bei Grundierungen kann die Filmbildung gestört werden, so dass die Haftung zu dichten Untergründen unterbrochen wird. Bei Dispersioinsklebstoffen verkürzt sich die Einlegezeit, so dass die Benetzung mit dem Bodenbelag unterbrochen wird, es kommt zu Fehlklebungen. Bei reaktiven 1-K Produkten kann durch das Fehlen von ausreichend Feuchtigkeit die Durchhärtung verzögert werden, so dass die Überarbeitbarkeit der Grundierung oder Nutzbarkeit des geklebten Bodenbelages/ Parketts verzögert wird.

Hohe relative Luftfeuchtigkeiten führen bei mineralischen Spachtelmassen zur Trocknungsverzögerung, hierbei kommt es zur Sedimentation in der Spachtelschicht, die Stabilität wird nicht aufgebaut, die Oberfläche bleibt schleimig und wirkt feucht, ist somit nicht im gewohnten Zeitraum belegbar. Bei Grundierungen und Dispersionsklebstoffen verzögert sich die Einlegbarkeit, weil es nicht zu Filmbildung kommt und somit keine Festigkeit aufgebaut werden kann. Bei reaktiven 1-K Produkten kommt es zu einer zu schnellen Hautbildung, die Benetzbarkeit durch Bodenbelag/ Parkett wird reduziert, die Durchhärtung durch die schnelle Bildung einer Haut auf der Oberfläche der Grundierung wird ebenso verzögert.
Bei Holzböden, Linoleum und bestimmten Textilbelägen (z.B. Nadelvlies aus Polyamidfaser; Wolle) bewirkt hohe relative Luftfeuchtigkeit ein Wachstum/Quellung des Materials, was wiederum zu Aufstippungen im Naht- oder Stoßbereich führen wird.

Welche Zahnleisten sind zur Verlegung von Bodenbelägen und Parkett zu verwenden?

Bei Bodenbelag-, Parkettarbeiten werden Klebstoffe zumeist mit gekerbten (gezahnten) Spachteln oder Kellen auf den Untergrund aufgezogen (aufgekämmt). Durch die kerbförmigen Aussparungen der sog. Zahnung findet der Massefluss des aufzutragenden Klebstoffes statt, das dann in Streifen (Rippen) auf dem Untergrund verbleibt. Die Menge an aufgetragenem Material pro Flächeneinheit hängt demnach ganz wesentlich von der Geometrie dieser Zahnung ab.
Um normgerechte Klebfestigkeiten für die zu klebenden Obermaterialien zu erreichen, sind Mindestmengen an Klebstoff aufzutragen, die durch die in den Technischen Datenblättern der Verlegewerkstoffhersteller benannten Zahnungen gewährleistet wird. Gleichzeitig ist damit eine ausreichende Rückenbenetzung des Oberbelages sicherzustellen.
Während der Verlegearbeiten ist regelmäßig der Zustand der Zahnung zu prüfen, insbesondere, ob noch eine ausreichende Benetzung erreicht wird. Abgenutzte Zahnleisten sind rechtzeitig auszutauschen, um Fehlklebungen zu vermeiden. Auch das Motto „Viel-hilft-viel“, d.h. Verwendung zu groß dimensionierter Zahnleisten ist nicht sinnvoll, da ein Zu VIEL an Klebstoff zu sichtbaren Verquetschungen führen wird und Ursache von Beulen und Blasen sein wird.