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Welche Zahnleisten sind zur Verlegung von Bodenbelägen und Parkett zu verwenden?

Bei Bodenbelag-, Parkettarbeiten werden Klebstoffe zumeist mit gekerbten (gezahnten) Spachteln oder Kellen auf den Untergrund aufgezogen (aufgekämmt). Durch die kerbförmigen Aussparungen der sog. Zahnung findet der Massefluss des aufzutragenden Klebstoffes statt, das dann in Streifen (Rippen) auf dem Untergrund verbleibt. Die Menge an aufgetragenem Material pro Flächeneinheit hängt demnach ganz wesentlich von der Geometrie dieser Zahnung ab.
Um normgerechte Klebfestigkeiten für die zu klebenden Obermaterialien zu erreichen, sind Mindestmengen an Klebstoff aufzutragen, die durch die in den Technischen Datenblättern der Verlegewerkstoffhersteller benannten Zahnungen gewährleistet wird. Gleichzeitig ist damit eine ausreichende Rückenbenetzung des Oberbelages sicherzustellen.
Während der Verlegearbeiten ist regelmäßig der Zustand der Zahnung zu prüfen, insbesondere, ob noch eine ausreichende Benetzung erreicht wird. Abgenutzte Zahnleisten sind rechtzeitig auszutauschen, um Fehlklebungen zu vermeiden. Auch das Motto „Viel-hilft-viel“, d.h. Verwendung zu groß dimensionierter Zahnleisten ist nicht sinnvoll, da ein Zu VIEL an Klebstoff zu sichtbaren Verquetschungen führen wird und Ursache von Beulen und Blasen sein wird.

Wie erfolgt der Anschluss zu aufgehenden Bauteilen (Sockelleisten)?

Nach Abschluß der Bodenbelags- oder Parkettarbeiten sind in der Regel optisch angepasste Sockelleisten zu installieren.
Es können handelsübliche Sockelleisten als Stellsockel montiert werden oder handelsübliche Hohlkehlprofile eingebaut werden.
Sockelleisten werden in der Regel nach der Fertigstellung/ Lackierung des Parketts installiert, während Hohlkehlprofile vor dem Kleben des elastischen Bodenbelages angebracht werden.
Die Klebung von Stellsockelleisten erfolgt in der Regel mit Hilfe von Montageklebstoffen (Kartusche) oder durch Nageln. Hohlkehlprofile werden mit Kontaktklebstoffen installiert, wobei die Profile bereits vorbeschichtet werden können.

Wie sind Böden zu pflegen?

Jeder Bodenbelag ist regelmäßig zu reinigen und zu pflegen, um Beschädigungen der Oberfläche zu reduzieren.
In Eingangsbereichen sind ausreichend dimensionierte Sauberlaufzonen zu installieren um Grobschmutz und Feuchtigkeit abzuscheiden.
Die spezielle Reinigungs- und Pflegeanweisung für die installierten Böden/ Parkett, die vom Hersteller bereitgestellt werden, sind zu beachten!

Hat die Luftfeuchtigkeit Einfluss auf die Verarbeitung?

Ja, die relative Luftfeuchtigkeit wirkt direkt auf die Verlegewerkstoffe und deren Abbindeverhalten ein. Die Regeln des Faches verlangen eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40% bis 65%. Davon abweichend sind 35% bis 75% für bestimmte Arbeiten zulässig, soweit Verlegewerkstoffhersteller und/oder Bodenbelags-, Parketthersteller dieses zulassen.
Trocknungsvorgänge von dispersionsbasierten Produkten (Grundierungen, Dispersionsklebstoffe), von Pulverprodukten, die mit Wasser angerührt werden (Spachtelmassen), von feuchtigkeitshärtenden 1-K reaktivprodukten (1-K Grundierung, 1-K Klebstoff) werden direkt beeinflusst.
Bei wässrigen Systemen bewirken niedrige Luftfechtigkeiten eine z.T. drastische Beschleunigung der Trocknung. So können mineralische Spachtelmassen an der Oberfläche „verbrennen“ oder Runzeln bilden, wenn das Anmachwasser zu schnell durch Verdunstung entzogen wird. Bei Grundierungen kann die Filmbildung gestört werden, so dass die Haftung zu dichten Untergründen unterbrochen wird. Bei Dispersioinsklebstoffen verkürzt sich die Einlegezeit, so dass die Benetzung mit dem Bodenbelag unterbrochen wird, es kommt zu Fehlklebungen. Bei reaktiven 1-K Produkten kann durch das Fehlen von ausreichend Feuchtigkeit die Durchhärtung verzögert werden, so dass die Überarbeitbarkeit der Grundierung oder Nutzbarkeit des geklebten Bodenbelages/ Parketts verzögert wird.
Hohe relative Luftfeuchtigkeiten führen bei mineralischen Spachtelmassen zur Trocknungsverzögerung, hierbei kommt es zur Sedimentation in der Spachtelschicht, die Stabilität wird nicht aufgebaut, die Oberfläche bleibt schleimig und wirkt feucht, ist somit nicht im gewohnten Zeitraum belegbar. Bei Grundierungen und Dispersionsklebstoffen verzögert sich die Einlegbarkeit, weil es nicht zu Filmbildung kommt und somit keine Festigkeit aufgebaut werden kann. Bei reaktiven 1-K Produkten kommt es zu einer zu schnellen Hautbildung, die Benetzbarkeit durch Bodenbelag/ Parkett wird reduziert, die Durchhärtung durch die schnelle Bildung einer Haut auf der Oberfläche der Grundierung wird ebenso verzögert.
Bei Holzböden, Linoleum und bestimmten Textilbelägen (z.B. Nadelvlies aus Polyamidfaser; Wolle) bewirkt hohe relative Luftfeuchtigkeit ein Wachstum/Quellung des Materials, was wiederum zu Aufstippungen im Naht- oder Stoßbereich führen wird.

Hat die Raumtemperatur Einfluss auf die Verarbeitungszeit?

Ja, die Verarbeitungsbedingungen sind in den Technischen Beschreibungen zu finden.
Die Topfzeit bei 2-K Systemen ist für optimale Material- und Bodentemperatur von 20°C beschrieben.
Höhere Material- oder Untergrundtemperaturen führen zu einer Beschleunigung der Abbindung und damit Verkürzung der Topfzeit und damit zur Verkürzung der Verarbeitungszeit. Niedrige Temperaturen wirken entgegengesetzt. Abweichungen von dieser optimalen Temperatur führen also unweigerlich zu Veränderungen in der Handhabung und Verarbeitung. Kalte Materialien sind zudem deutlich höher in der Konsistent, also schwerer verarbeitbar und verlaufen damit schlechter, das Oberflächenergebnis wird schlechter werden.
Daher sollen sich die Raumtemperatur und Materialtemperatur über eine Vorlagerung von mindestens 24 Stunden angeglichen haben.
Wird die Boden- oder Materialtemperatur von 15°C unterschritten, ist die Filmbildung und Durchhärtung bei dispersionsgebundenen Systemen gestört, chemische Prozesse und die Verdunstung von Wasser aus der Dispersion sind verzögert.
Bei Dispersionsklebstoffen verschiebt sich die Ablüftezeit unter Umständen extrem in die Länge. Solange das Dispersionswasser nicht verdunsten kann, wird sich keine Klebfestigkeit oder Anzugfestigkeit aufbauen. Wird trotzdem der elastische oder textile Bodebelag verlegt, wird es in kurzer Zeit zur Beulen- und Blasenbildung kommen.
Bei Oberflächenmaterialien kommt es nach der üblichen, zu erwartenden Trockenzeit zu einer klebrigen, noch nicht vollständig abgebundenen Oberfläche. Die Widerstandsfähigkeit und Anschmutzbarkeit der Oberfläche ist nicht ausreichend für eine Nutzung.
Daher ist die Material- und Bodentemperatur von größer 15°C unbedingt einzuhalten.