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Bodenaufbau auf Holzwerkstoff- und Gipsfaserplatten: Darauf kommt es an

In der Regel startet der Bodenaufbau auf starren, mineralischen Untergründen, wie Zement- oder Calziumsulfatestrich. Doch was, wenn der neue Fußboden – etwa bei der Altbausanierung oder einer Doppelbodenkonstruktion – auf Trockenuntergründen verlegt werden soll? Wie muss das System in solchen Fällen angepasst werden? Unsere Anwendungstechniker erklären, welche Punkte Verarbeiter im Blick haben sollten.

Trockenbauuntergründe bestehen aus vorgefertigten Platten, die hauptsächlich aus Holzwerkstoffen (OSB-Platten, Spanplatten) und Gipsfasermaterial, sowie vereinzelt zementgebundenen Material bestehen.
Von Vorteil sind diese Konstruktionen durch ihre niedrige Aufbauhöhe, dem vergleichsweise niedrigen Gewicht, der sofortigen Nutzbarkeit und Verlegereife.

1. Was muss der Untergrund leisten?

Der größte Unterschied zwischen mineralischem Estrich und Holzwerkstoff-- oder Gipsfaserplatten ist die Flexibilität der Konstruktion. Die Trockenbauelemente sind schwimmend verlegt, oder bei Holzwerksztoffplatten in manchen Fällen auch mit dem Untergrund verschraubt. Bei der Nutzung geraten diese Konstruktionen im Gegensatz zu den mineralischen Estrichen in Schwingung. Die erste Frage ist darum: Wie soll der Boden später genutzt werden? Wenn viele Personen gleichzeitig auf der Fläche gehen oder schwere Gegenstände darüber gerollt werden, sind die Schwingungen entsprechend stärker. Dementsprechend sind planerische Überlegungen hinsichtlich der Art und der Stabilität der Trockenuntergründe vorzunehmen.

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2. Welche Voraussetzungen bedarf der Einbau von Fertigteilplatten?

Die Materialien, aus denen die Fertigteilplatten bestehen sind meist empfindlich gegenüber Feuchtigkeit.
Auch die Untergründe, im Altbau meist Holzbalkenkonstruktionen müssen vor Feuchtigkeitswechseln geschützt sein.
Über die Randfuge, die bei der Verlegung der Platten entstehen muss eine Hinterlüftung sichergestellt sein, so dass keine Staufeuchte unter den Trockenestrichelementen entsteht, die sowohl den Baukörper, als auch die Platten schadensverursachend durchfeuchten kann.
Bei kraftschlüssigem Einbau (Holzwerkstoffplatten) müssen die vorhandenen Lagerhölzer ausreichend stabil sein. Der Abstand der Lagerhölzer hat Einfluss auf die Durchbiegung der Platten und schreibt entsprechende Plattendicken vor. Der Schraubenabstand an den Plattenrändern ist geringer (20 – 30 cm) als in der Plattenmitte 40 – 50 cm), die Schrauben müssen versenkt werden.
Bei schwimmender Verlegung können Schüttungen verwendet werden. Auch Dämmplatten sind zusätzlich möglich. Zur Entkopplung zum Untergrund sind Vlies- oder Schaumstoffunterlagen empfehlenswert.
Die Bodenkonstruktion darf beim Begehen nicht nachgeben!

Holzboden

3. Unterböden aus Holzwerkstoffen oder Gipsfaserplatte vorbereiten

Alte Dielen sind, wie sie sind. Wird aber der Holz- oder Gipsplatten-Untergrund neu installiert, haben Verarbeiter die Stabilität selbst in der Hand. Auf diese Punkte sollten Sie achten:

• Abstände einhalten: Montieren Sie die Platten mit ausreichendem Abstand zu aufgehenden Bauteilen.
• Schrauben statt Nägel: Um die Platten auf den Balken zu fixieren, verwenden Sie Schrauben, Nägel sind ungeeignet: Sie könnten sich durch die Bewegung lockern.
• Kreuzfugen vermeiden
• Stufenfalz oder Nut-Feder Verbindungen sind zu Kleben, bzw. zu Verleimen.
• Abschleifen: Plattenüberstände, die bei der Verlegung auftreten, sind mit der Maschine abzuschleifen, danach Absaugen.
• Löcher, Nähte, Risse schließen: Füllen Sie etwaige Öffnungen mit einer gebrauchsfertigen Spachtelmasse, wie der 900 Europlan DSP
• Unvollständig verleimte Fugen sind mit wasserfreien Reaktionsharzprodukten zu verschließen, um das Eindringen von Wasser in die Fugen zu verhindern. Quellungen verursachen Stoßkantenaufwölbungen, die schnell sichtbar werden.
• Grundieren: Tragen Sie die Universalgrundierung 044-1 Europrimer Multi Plus auf. Dann haftet die Spachtelmasse besser. Grundierung gut trocknen lassen!
• Randstreifen nutzen: Verlegen Sie vor dem Spachteln entlang der Wände den Randstreifen 806 Eurostrip Profile. Er verhindert Schallbrücken, sorgt für perfekte Ecken und gewährleistet die Hinterlüftung des Untergrunds.

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4. Spezialfasern verstärken die Spachtelmasse

Ist die Grundierung vollständig durchgetrocknet? Dann kann der Untergrund jetzt die Nivellierschicht aufnehmen. Als Spachtelmasse empfehlen wir auf verschraubten Holzdielen die 965 Europlan Flex, die mit Spezialfasern armiert ist. Für schwimmend verlegte Trockenestrichelemente ist die spannungsfrei abbindende 920 Europlan Alphy bestens geeignet. Eine gute Alternative für beide Untergründe ist die schnelltrocknende 924 Europlan Hybrid. Bevor Sie die Spachtelmasse anmischen, geben Sie pro Sack je einen Beutel 811 Europlan Fibre zu. Die Spezialfasern sorgen für Extra-Festigkeit, minimieren die Schwundspannung und verhindern Risse.

Anschließend tragen Sie die Spachtelmasse (Schichtdicke: mindestens 3 mm) auf.
Tipp: Nicht rakeln – mit der Glättkelle werden die Fasern besser verteilt, statt herausgekämmt.

811 Europlan Fibre

5. Zeit sparen mit der 924 Europlan Hybrid

Bevor Sie den Bodenbelag verlegen, muss die Nivellierschicht vollständig trocknen. Planen Sie die Zeiten dafür unbedingt ein: Feuchtigkeit könnte den Untergrund aus Holz oder Gipsfaserplatte beschädigen und schlimmstenfalls instabil werden lassen. Die Spachtelmassen 920 Europlan Alphy und 965 Europlan Flex brauchen eine Trocknungszeit von 24 Stunden bei 3 mm Schichtdicke. Viel schneller geht es mit der 924 Europlan Hybrid: Hier können Sie schon nach 6 Stunden – also nur einem Viertel dieser Zeit – loslegen.

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6. Verlegung von Bodenbelägen und Parkett

Direkte Klebungen von Bodenbelägen oder Parkett sind in einigen Fällen möglich. Zu beachten ist die Gefahr von Abzeichnungen der Stoßfugen oder Schraublöcher, die potentielle Gefahr der Auffeuchtung der Plattenoberfläche bei Verwendung von Dispersionsklebstoffen und die geringe Oberflächenfestigkeit einiger Arten von Trockenestrichelementen.
Bei Parkett sind die Formate und Holzarten zu beachten. Entkopplungsunterlagen, wie 804 Eurofloor Reno Fleece sind anzuraten. Die Klebung erfolgt hier bevorzugt mit 1K SMP Klebstoffen, wie z. B. 158 Eurowood MS Plus.

Haben Sie weitere Fragen?
Unsere Fachberater helfen Ihnen gerne weiter!