In Berlin-Lichtenberg erhielt das Coppi-Gymnasium von Schulz und Schulz Architekten einen sehenswerten Ersatz für seine einstige Turnhalle, die einem Brandanschlag zum Opfer gefallen war. Der Neubau wertet nicht nur das Ensemble der denkmalgeschützten Schule mit dazugehörigem Plattenbau auf, sondern auch das Leben im Stadtteil Karlshorst. Das Leipziger Büro hat einen ruhigen, kompakten Sporthallen-Block entwickelt. Die klare Idee der Deckengestaltung aus drei Segmentbögen im Inneren wird außen durch die Form der Hallenfenster fortgetragen. Der gekonnte Materialeinsatz der Architekten zeigt sich besonders an den großzügigen Glasfassaden des Erschließungsgangs, wo das Gebäude sich entlang dem Grün der Straße zum Stadtraum freundlich öffnet.
Auch der Boden wurde bewusst gewählt. Der linoleumbelegte Gang bereitet in den warmen Rottönen von Marmoleum Fresco im Farbton „Scarlet“ den Sportler auf das Hauptgestaltungselement der Halle vor, die in ihrer Farbgebung mit dem Boden verwandt ist: Über ihm erhebt sich die geschwungene Dachkonstruktion aus Trapezblech. Der Blick überzeugt zur Decke gerichtet und verleitet zum aufrechten Gang; eine Haltung, die keiner Sportart schadet. Und auch das übrige Farbkonzept der Halle ist stimmig, denn der cremefarbene Sportlinoleumboden passt zu den hellen hölzernen Prallwänden. Der Bodenbelag hält sich mit seiner Leichtigkeit zurück und zeigt beispielhaft, dass er gezielt die Raum- und Formwirkung von Architektur unterstützen kann. 2:0 für Schulz und Schulz.
Ort | Berlin-Lichtenberg |
Fertigstellung | 2019 |
Bauherr | Bezirksamt Lichtenberg Berlin |
Innenarchitekt | Schulz und Schulz, Leipzig; Ansgar Schulz, Benedikt Schulz |
Fotograf | Gustav Willeit, Zürich |