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Marmoleum Stories - Penta-P

Die Nomaden

From movie The Nomads by Gal Keshet

Penta-P

PENTA-P ist ein Architektur- und Konzeptionsbüro, das 2019 von Pia Phanaphet und Philip Rufus Knauf gegründet wurde. Das Studio konzentriert sich auf kleine Wohnlösungen, die von umgebauten Schiffscontainern, kleinen Häusern und Wohnmobilkonzepten bis hin zu Mikroapartments und Wohnhäusern reichen.

Sowohl Pia als auch Philip haben an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart Architektur studiert. Pia arbeitete im Anschluss als Architektin für EFFEKT und WERK in Kopenhagen. Philip war als Architekt und Projektleiter für BIG | BJARKE INGELS GROUP in Kopenhagen, LENDAGER und UN STUDIO in Amsterdam tätig.

Penta-P founded by Pia Phanaphet and Philip Rufus Knauf
Interior Van - Detail

Die Frage nach dem Maßstab und der Funktionalität

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit als Penta-P steht immer die Frage nach dem Maßstab und der Funktionalität. Aus ihrer Sicht bewährt sich ein gutes Design, wenn ein begrenzter Raum optimal genutzt wird.

Pia und Philip krieieren nicht einfach nur ansprechende Innenräume, sondern vor allem die Erfahrung ihrer Kunden in diesen Räumen. Daher ist es für sie eine große und wichtige Herausforderung, jedes Konzept speziell auf den Kunden und seine individuellen Bedürfnisse abzustimmen.

Damit ein Raum mehreren Verwendungszwecken gerecht wird, nutzen und entwickeln sie multifunktionale Möbel und anpassungsfähige Innenräume, die vom Nutzer je nach Tageszeit oder gewünschter Aktivität verändert werden können.

Frei leben und arbeiten

Den Großteil ihres bisherigen Berufslebens haben Pia und Philip in verschiedenen Städten und Ländern verbracht. Um möglichst flexibel zu sein, haben Sie sich im Laufe der Zeit immer mehr an eine minimalistische Denkweise gewöhnt, auch bei ihren eigenen Besitztümern. Nur so hatten sie die Möglichkeit viele verschiedene Umgebungen und Kulturen in so kurzer Zeit kennen zu lernen. Ein Kompromiss, der sich gelohnt hat.

Als sie nach mehreren Jahren in der klassischen Architekturszene ihr eigenes Studio gründen wollten, brachte sie diese Entdeckungslust auf die Idee, ein örtlich ungebundenes Studio zu betreiben. Das ist das Zeitalter der digitalen Nomaden! Ein mobiles Büro, das es ermöglicht an Projekten zu arbeiten und gleichzeitig zu reisen, ist für Pia und Philip die ideale Lösung.

The van
Material reserarch example with furniture linoleum

Von der allerersten Skizze bis zur allerletzten Schraube

Ihre Arbeiten sind von einem Grundgedanken geprägt: Ein Projekt von der ersten Skizze bis zur letzten Schraube zu begleiten, um ein tieferes Verständnis für die Materialien und das finale Produkt zu entwickeln.

Aktuell sind Pia und Philip dabei, die komplette Inneneinrichtung eines Minivans in ein Mikroapartment und ein mobiles Büro zu verwandeln. Sie mussten den Transporter, ein Mercedes Vario 615D aus dem Jahr 2005, komplett zerlegen und restaurieren. Keine leichte Aufgabe und ein mehrmonatiger Prozess, den beide nach zahlreichen Recherchestunden und dem Konzept Learning-by-Doing meisterten.

Nicht nur die filigranen Tischlerarbeiten im Innenraum wurden selbst ausgeführt, auch alle rostigen und öligen Anpassungen sind zu 100 % Eigenleistung.

Ein Möbelstück - Ein Lebensraum

Pia und Philip hatten das Ziel einen Innenraum zu kreieren, der das Gefühl vermittelt, in einem einzigen großen Möbelstück zu leben. Ein funktionales, aber gemütliches Mikroapartment, ohne auf die Annehmlichkeiten einer herkömmlichen Wohnung zu verzichten. Mit diesem Projekt haben sie bewiesen, dass minimaler Platz und Komfort kein Widerspruch sein müssen.

Das Erste was beim Betreten des Vans ins Auge fällt ist der großzügige Mittelgang, der auf beiden Seiten von einer kompakten und klar definierten Schrankwand umfasst wird, die genügend Stauraum für alle technischen Geräte und Einrichtungen bietet.

Die langen Sperrholzfronten werden von drei großen, in die Wand eingelassenen Nischen unterbrochen. Jede mit einer speziellen Funktion: eine Ess-, eine Büro- und eine Schlafecke. Für noch mehr Komfort am Abend und mit wenigen Handgriffen, lässt sich der Innenraum durch das Herunterklappen der Schrankfronten zu einem vollwertigen Bett umbauen, das die gesamte Breite des Vans umfasst.

Concept interior van
Material research

Das Außen nach Innen transportieren

Die Verwendung von Sperrholz für die wichtigsten Elemente des Innenausbaus war eine logische Entscheidung. In ihrem Entwurf wollten Pia und Philip den natürlichen Holzcharakter betonen, indem sie die Schrankfronten unverkleidet ließen und die Birkenholzstruktur lediglich mit einem pigmentierten Öl behandelten. Alle Nischen hingegen wurden durch anthrazitfarbenes Furniture Linoleum 4166 betont, was einen klaren, aber feinen Kontrast zum rohen Birkensperrholz bildet.

Schon vor der Matieralauswahl stand fest, dass auch der Innenraum und dessen Farbkonzept sich an das silbere Äußere des Vans und die schwarzen Details anpassen sollte.

Warme Holztöne bilden die Hauptelemente des Interieurs, während mattschwarze Applikationen und Oberflächen das Gegenstück bilden. Für das ideale Ergebnis, testeten Pia und Philip viele verschiedene Beschichtungen, Veredelungen, Zusatz- und Verbundstoffe, bis sie schließlich Furniture Linoleum für sich entdeckten.

Ein besonderer Dank geht an:

Pia Phanaphet und Philip Rufus Knauf
Gal Keshet | Regie, Dreharbeiten und Schnitt
Simone de Vries | Beratung

Photography by PENTA-P