Kraft tanken
Der Amateursport leidet unter Mitgliederschwund und Geldmangel. Doch Vereine und Unternehmen zeigen, wie man mit kreativen Ideen aus der Krise kommt.
Der Breiten- und Amateursport wurde von den Folgen der Pandemie hart getroffen. Während Profifußballer weiter kicken durften und das Land über die Folgen des Lockdowns für die Wirtschaft diskutierte, wurde in der größten Gesundheitskrise der Neuzeit ausgerechnet dem wichtigsten Gesundheitsförderer der Stecker gezogen. Geschlossene Turnhallen, gesperrte Fußballplätze, leere Schwimmbäder: Bis auf Joggen im Wald und Gymnastik auf dem Wohnzimmerteppich war so ziemlich jede Form von organisierter Bewegung verboten. Die Folge: Sportvereine verloren viele Mitglieder und Übungsleiter – ihr wichtigstes Kapital.
Gleichzeitig erwies sich das im Wesentlichen von Ehrenamtlichen getragene Vereinswesen als erstaunlich flexibel und innovativ. Binnen weniger Wochen wurden Hygienekonzepte erstellt, Studios für virtuelle Fitnesskurse eingerichtet und Apps zur Kontaktnach-verfolgung programmiert. Diese Kreativität wird auch in Zukunft gefragt sein. Denn die Herausforderungen für den organisierten Sport werden mit dem Ende der Pandemie eher größer als kleiner.
Rund 27 Millionen Mitglieder hatten Deutschlands Sportvereine 2019, etwa eine Million sind seit Einführung der Beschränkungen ausgetreten, schätzt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Gravierend ist die Entwicklung bei den Kindern: Um gut fünf Prozent
schrumpfte die Mitgliederzahl bei den Sieben- bis Elfjährigen, bei den ganz Kleinen lag das Minus sogar bei 16 bis 17 Prozent. Kein Kinderturnen, kein Seepferdchenkurs, kein Schulsport – die Kinder hatten wie in so vielen Bereichen in der Corona-Zeit das Nachsehen.
Überdurchschnittlich betroffen sind auch die großen Vereine. Während auf dem Land die Freizeitsportler ihren Klubs weitgehend die Treue hielten, setzte in den Städten ein Exodus ein. „Wir werden inzwischen eher als Dienstleister
wahrgenommen“, sagt Friederike Gubernatis, stellvertretende Vorsitzende des Buxtehuder SV. Kein Kurs, kein Geld, so sehen es viele. So verloren die Niedersachsen 2020 in der Spitze rund 15 Prozent ihrer Mitglieder, etliche Übungsleiterstellen sind vakant, weil sich zur Untätigkeit verdammte Trainer neue Jobs gesucht haben. Den Plan eines Sportvereinszentrums mit eigenem Fitnessstudio musste der BSV aufgeben: nicht mehr finanzierbar. Doch in der Not meldete sich ein örtlicher Autohändler und langjähriger Sponsor: Er hätte da eine nicht mehr benötigte Lagerhalle ...
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