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TRNDS - Ausgabe Mai 2016

TRNDS

Ausgabe Mai 2016

Zweimal hinsehen und staunen
Die 'klassische' geradlinige Art des Produktdesigns scheint schon seit Jahren in den Hintergrund zu rücken. Sie wird ersetzt durch Material-Experimente, Work-in-Progress-Betrachtungen oder aufwendige Darstellungen, die das Konzept hinter dem Produkt erläutern. Ein Ansatz, der den Betrachter oft irritiert und nicht selten ratlos zurücklässt.

Nun scheinen sich diese 'unvollendeten Fragmente' aber zu etwas Neuem zu entwickeln, wie die diesjährigen Dutch Invertuals zeigt: Die Fragmente reifen zu konkreten und poetischen Objekten. Als solche werden Sie unter dem Titel 'Advanced Relics' (dt. 'Fortschrittliche Relikte') im Rahmen der Ausstellung vorgestellt.


Reich an materieller Ausdruckskraft und verbunden mit einem ausgewogenen Abstraktionsgrad regen die Objekte die Vorstellungskraft des Betrachters an: Wie eine zeitgenössische 'Wunderkammer' für Designer. Die Präsentationen von Envisions und Nike zeigen besonders eindrucksvoll die beschriebenen Entwicklungen.

Ach ja, ein Tipp zum Schluss: Um erkennen zu können, was die Agentur TrulyTruly im Interview betonen wollte, raten wir Ihnen beim Lesen des Newsletters zwischendurch inne zu halten, zweimal hinzusehen und zu staunen.

Arper

physics with feeling - "...welche Farben müssen hinter dem Planeten eingesetzt werden, um einen Bezug zur Physik herzustellen? Bei der Planung war darauf zu achten, durch das Zusammenspiel von Farben und Materialien Harmonien zu schaffen. So kann graues Metall klingen und der gleiche Farbton in einem Stoff beispielsweise flüstern. Eine kräftiger Beereton wird mit Lebendigkeit und Appetit assoziiert, aber auch weckt er Vorfreude auf ein Drama, weil viele Menschen an einen roten Samtvorhang eines Theaters denken wenn sie diese Farbe sehen. Farbe stimuliert jenseits der sensorischen Wahrnehmung. Es ruft Emotionen hervor... ’’ (Auszug von Arper quote)

Physics with feeling
Forest of light

COS

forest of light-

Sou Fujimoto Architects entwarfen für COS eine multisensorische Lichtinstallation. Inspiriert wurden die Designer dabei von der Dämmerung im Wand und den einzelnen Lichtstrahlen, die durch die Bäume hervorkommen.

In dem Konzept wird ein abgedunkelter Raum von Lichtkegeln beleuchtet, die auf die Bewegungen der Besucher reagieren. Mit Nebel, speziell komponierten Geräuschen und verspiegelten Wänden entsteht eine aufregende Umgebung.

Écal

when objects dream

Studenten der Schweizer Universität Écal des Studiengangs
Medien- und Interaktionsdesign waren dazu aufgefordert,
Objekte mit Persönlichkeit zu entwickeln.

Mit Hilfe neuer Technologien wurden so mögliche zukünftige Versionen von Alltagsgegenständen entworfen. Während der Ausstellung zogen die interaktiven Objekte dann sehr viel Aufmerksamkeit und Interesse der Besucher auf sich.

Ein Beispiel ist die abgebildete Teekanne von Salomé Chatriot.
Die Teekanne kann auch ohne Inhalt ein „flüssiges“ Geräusch verursachen, was einige Messebesucher zunächst etwas verwirrte…

When objects dream
Everything but the product

Envisions

beautiful objects

Envisions ist eine Gruppenausstellung, mehrerer Einzelwerke.

Hier wurden die verschiedene Phasen des Entwurfprozesses in
schöne und inspirierende Objekte übersetzt. Das neutrale graue Furniture Linoleum bildete den perfekten Hintergrund, um diese beeindruckenden Werke zu präsentieren.

Schauen Sie zweimal hin und staunen!

Nike

the nature of motion

Zur Milano Design Week lud Nike 10 Designer dazu ein, die „natürliche Bewegung“ mithilfe verschiedener Medien zu erkunden. In vielen der entwickelten Konzepte wurden Nike-spezifische Materialien wie Flyknit verwendet.

Bertjan Pot entwarf eine Reihe von runden Ruheorten, bei denen das Rad als Ausgangspunkt diente. Diese Ruheorte wurden mit minimalem Materialeinsatz aus Schläuchen eines Autoreifens, Seilen, Nike-Schnürsenkeln und Gürteln hergestellt.


The nature of motion

Nike

Martino Gamper konzentrierte sich bei seinen Entwürfen auf die Komponenten Rhythmus und Klang. Er stellte drei verschiedene
Drum-Kits her, bei denen er Nike Flyknit-Material als Trommelfelle verwendete. Die Trommelzylinder wurden mit Marloleum von Forbo bunt verkleidet.

The nature of motion
Textiles tell the tale

Studio van der Scheer

textiles tell the tale

Die erzählerischen und ausdrucksstarken Eigenschaften der Vlisco-Stoffe wurden in eine Kollektion mit sieben verschiedenen Jacquard-Mustern eingebunden. Präsentiert wurden die Designs während der Mailänder Designwoche

an attractive patina

Artek

an attractive patina

Die Kaari Kollektion ist die erste Kollektion von den beiden Designern Ronan und Erwan Bouroullec für den finnischen Hersteller Artek.
Die Kollektion umfasst eckige und runde Tische in zwei verschiedenen Größen, einen Schreibtisch, eine Wandkonsole sowie diverse Regale in unterschiedlichen Größen.

Die beiden Brüder wollten einen Tisch entwerfen, der trotz seiner immer gleichen Aufgabe ein hohes Maß an Innovation aufweist. Zudem sollten alle Produkte zur Firma Artek passen, gleichzeitig aber vollständig neu sein – ohne Bezug auf vorherige Artek Serien. Ein hölzerner vertikaler Teil trägt die Tischplatte. Diagonale, gebogene Pfeiler aus Stahl bietet dem Möbelstück horizontal Standfestigkeit. Durch die Materialkombination aus Holz und Metall erscheint das Möbel dennoch überraschend leicht. Auf der Tischoberfläche nutzen die Designer Furniture Linoleum und einen Hochdruckschichtstoff (HPL), die das Licht auf unterschiedliche Weise absorbieren bzw. reflektieren.

Torsson Husabo

readable construction

In diesem Design wurde das Material Holz als ein strukturelles
und visuelles Element zugleich verwendet. Die unterschiedlichen Strukturen und Nuancen des Ahornholzes passen hervorragend
zum Design.

Furniture Linoleum von Forbo wurde in zwei verschiedenen
Farben auf der Tischofläche installiert.

readable construction
nouveau pin

All the way to Paris

nouveau pin

...ist eine flexible und modulare Pinnwand, die in drei
verschiedenen Größen erhältlich ist.

Alessandro Mendini

jigsaw

Die übergroßen, farbenfrohen und verspielten Bodenmuster im Puzzlestil wurden von Alessandro Mendini für die Fragile Gallery in Mailand entworfen.

jigsaw style
furniture landscapes

Design Soil

furniture landscape

Design Soil ist ein Designprojekt der Kobe Design University.

In der Ausstellung “Geography” wird eine neue Perspektive auf die Beziehung zwischen Möbeln und ihren Umgebungen geboten. Möbelkompositionen wurden hier als eine Landschaft präsentiert.

Kleine Tafeln auf der Tischplatte schaffen neuen Platz für Dinge, die sonst nirgends verstaut werden können. Jede der einzelnen Tafeln hat hierbei eine unterschiedliches Format.

Dare to Rug

contemporary traditions

Die rumänischen Designer Andreea Batros und Flavia Scînteanu kombinierten den traditionellen Prozess der Teppichherstellung mit modernem Design und hochwertigen Materialien.

Dare to rug
folded simplicity

Moroso

folded simplicity

Der Kenny Chair hat einen schlichten Stoff im Taschen-Design, der an einem Eichenrahmen befestigt ist. Der rechteckig geschnittene Stoff wurde in eine geschwungene Form gefaltet, um Bequemlichkeit zu schaffen.

Kenny chair von Raw Edges und Paper Planes von Doshi & Levien.

Baars & Bloemhof

transition

Sechs niederländische Designer wurden dazu aufgefordert, ein Out-of-the-Box-Design zu entwickeln. Dazu durften sie sich zuvor ein Material aus dem Baars & Bloemhof Sortiment aussuchen, mit dem schließlich gearbeitet wurde.

transitions
Totem

Kvadrat

loom

Ein Wahrzeichen in der Satelliti Halle auf der Salone del Mobile. Entworfen wurde das Design von Patricia Urquiola für Kvadrat mit Kvadrat-Stoffen.

Catalan de Ocon & Faccin

raised floor

Der Riad-Tisch basiert auf dem traditionellen Herstellungsprozess und den grafischen Motiven aus dem frühen 20. Jahrhundert im Mittelmeerraum.

Ein Design von Alvaro Catalan de Ocon & Francesco Faccin.

raised floor
space frames

Mieke Meijer

space frames

Die abstrakten Elemente basieren auf archetypischen architektonischen Elementen und wurden aus leichten Holzstrukturen gefertigt, die von einem gespannten Textilbezug umschlossen sind. Die Anordnung der einzelnen Objekte schafft eine Interaktion mit dem umgebenden Raum.