Der Aufenthalt in Einrichtungen des Gesundheitswesens wie Pflegeheimen und Krankenhäusern kann für Erkrankte sowie für besuchende Angehörige und Freunde eine beängstigende Erfahrung sein. Für Menschen mit neurodiversen Erkrankungen oder Demenz ist der Lebensalltag oft besonders anspruchsvoll. Deshalb kann ein inklusives Umfeld dazu beitragen, den Aufenthalt von Menschen mit Demenz und Neurodiversität in Pflegeheimen oder Krankenhäusern angenehmer zu gestalten.
Da der Bodenbelag eine der größten Oberflächen in Innenräumen ist, kann er eine starke Raumwirkung haben. Die Eigenschaften eines Fußbodens sollten bei der Planung der Inneneinrichtung eine wichtige Rolle spielen. Von rutschfesten Oberflächen bis hin zu Böden mit akustischen Eigenschaften: Die Wahl des richtigen Bodenbelags für Demenzerkrankte in Pflegeeinrichtungen ist enorm wichtig.
Der NHS (National Health Service) definiert Demenz als ein Syndrom, also eine Gruppe von zusammenhängenden Symptomen, das mit einer fortschreitenden Verschlechterung der Gehirnfunktion einhergeht. Es handelt sich um eine ernste Erkrankung, die die kognitiven Fähigkeiten ebenso wie das tägliche Leben der Betroffenen in vielerlei Hinsicht stark beeinträchtigen kann.
Derzeit leben beispielsweise in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Diese Zahl wird bis 2050 voraussichtlich auf 2,8 Millionen Betroffene ansteigen.
Die Art und der Verlauf von Demenzerkrankungen führen häufig dazu, dass Betroffene regelmäßig Gesundheitseinrichtungen besuchen oder in Pflegeeinrichtungen leben. Demenz und Neurodiversität verursachen verschiedene Beeinträchtigungen der Sinnesorgane, der Mobilität und der kognitiven Fähigkeiten, die sich erheblich auf die Art und Weise auswirken können, wie die Erkrankten die Pflegeeinrichtungen oder Klinikaufenthalte erleben. Menschen ohne Demenzerkrankung fällt es in der Regel leicht, sich in komplexen Umgebungen von Gesundheitseinrichtungen zurechtzufinden, auch weil sie Wegweiser lesen oder Pfeilen auf dem Fußboden folgen können.
Für Menschen mit Demenz kann die Orientierung in neuen oder großen Gebäuden jedoch zur Herausforderung werden. Allerdings ist die Fähigkeit, sich ohne Unterstützung von anderen in einem Gebäude zurechtzufinden, für das Erhalten der Unabhängigkeit einer Person entscheidend. Um dies zu erreichen, müssen bei der Gestaltung von Umgebungen im Gesundheitswesen viele Faktoren berücksichtigt werden. In Zusammenarbeit mit dem Dementia Services Development Centre (DSDC) hat Forbo ermittelt, welche unserer Produkte dazu beitragen können, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern. Ganzheitlich betrachtet, geben die Designrichtlinien des DSDC folgende Hinweise, damit sich auch Demenzerkrankte sicher in Gebäuden bewegen können:
Bei Fußböden für Demenzerkrankte wird eine matte Oberfläche mit einem einfachen, schlichten Design empfohlen. Gefleckte, gestreifte oder gemusterte Effekte oder Bodenbeläge, die ein Logo enthalten, sollten vermieden werden, da sie Irritationen und sogar Halluzinationen hervorrufen können. Glänzende oder glitzernde Bodenbeläge sind ebenfalls nicht geeignet, da sie als nasse Oberfläche wahrgenommen werden und Unbehagen auslösen können.
Es wird ein Unterschied von 30 Grad im Lichtreflexionswert (LRV) zwischen kritischen Oberflächen empfohlen – zum Beispiel von Fußböden zu Wänden und von Türen zu Wänden. Der Lichtreflexionswert ist ein Maß für den Prozentsatz des sichtbaren und nutzbaren Lichts, das eine Oberfläche reflektiert, wenn sie von einer Lichtquelle angestrahlt wird. Farbkontraste tragen zur Abgrenzung von Oberflächen bei und helfen Menschen mit Demenz oder Neurodiversität, Räume dreidimensional zu sehen. Ein solcher Belag ermöglicht Demenzerkrankten oder neurodivers Erkrankten eine leichtere Orientierung und kann das Unfallrisiko verringern.
Aneinandergrenzende Bodenflächen mit ähnlichem Farbton bewirken, dass keine nicht vorhandenen Stufen wahrgenommen werden und somit keine Stürze herbeigeführt werden. Die Bodenbelags-LRVs sollten innerhalb von acht Grad zueinander liegen (weniger ist jedoch besser).
Der Betrieb von Einrichtungen des Gesundheitswesens bringt Geräuschkulissen mit sich. Bei Patienten mit sensorischen Problemen kann das zu Stress, Unruhe und Desorientierung führen. Unerwünschte Geräusche reduzieren Sie durch den Einsatz von Akustik-Bodenbelägen. Demenzerkrankte – sowie Krankenhauspatienten oder Pflegeheimbewohner generell – profitieren von ruhigeren Umgebungen. Die Fußboden-Oberflächen können Trittschall mindern, der durch Personal und Co. entsteht.
Das Forbo Sortiment beinhaltet mehrere Fußböden, die für Menschen mit Demenzerkrankung und neurodiversen Erkrankungen geeignet sind.
Unsere natürlichen Marmoleum Böden punkten mit einer großen Auswahl an ruhigen Allover-Designs. Die gleichmäßige Oberfläche der Linoleumböden erleichtert das Manövrieren mit Rollatoren, auch wenn das Gehen eine Herausforderung ist.
Step Sicherheitsbeläge sind in natürlichen Holz- und Steindesigns sowie in verschiedenen gedeckten Farben erhältlich. Das neue Surestep Sortiment enthält Bodenbeläge, die speziell auf demenzgeeignete Räume zugeschnitten sind. Surestep Beläge zeichnen sich durch dezente, minimalistische Designs und matte Oberflächen aus – eine perfekte Verkörperung unserer Philosophie des „Design for Purpose“. Alle Farben der Serie wurden vom DSDC mit 1b bewertet.
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Der heterogene Vinylbelag ist in gedämpften Tönen und naturrealistischen Designs erhältlich, die den Wohnkomfort steigern. Die nahtlose Verlegung ist ideal für Flure und Wohnbereiche.
Das Flotex Textilbelag-Sortiment kombiniert Komfort mit Hygiene. Flotex ist in einer Vielzahl von gedeckten Farbtönen erhältlich, um Irritation oder Überreizung der Benutzer zu vermeiden. Die Flotex Konstruktion ermöglicht eine einfache Reinigung und erfüllt hohe Ansprüche an Hygiene.
Bodenbeläge haben großen Einfluss darauf, dass Betroffene von Demenz und Neurodiversität sich mehr Unabhängigkeit und Eigenständigkeit bewahren. Sie erleichtern das Orientieren und Navigieren in ungewohnten Umgebungen wie Pflegeheimen oder Krankenhäusern und steigern dadurch die Lebensqualität. Gleichzeitig erfüllen passend ausgewählte Bodenbeläge Sicherheitsvorschriften und verringern das Risiko von Ausrutschunfällen und Sturzunfällen.
