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Verlegearbeiten im Tierpark Hellabrunn.
Exklusivbericht aus der 37. Ausgabe der Forbo Facts - dem Newsletter für den Bodenprofi.

Handwerkliche Herausforderung

Linoleum-Bahnen passgenau zu verlegen ist eine Aufgabe für gut geschulte Profis, wenn dann aus den Bahnen aber 50 Einzelteile in verschiedenen Formen und Farben werden, ist das selbst für den Profi eine echte Herausforderung!

Tierpark Hellabrunn_Verlegung_Verfugen

1. Vorbereitungen

Puzzelspiel mit Seltenheitswert

"Oh mein Gott" war der erste Gedanke von Kevin Putz beim Blick auf die Verlegepläne für den Besucherraum des Orang-Utan-Geheges im Münchner Tierpark Hellabrunn. Er hatte den Auftrag für seinen Arbeitgeber, die Firma Roland Wölfl GmbH, übernommen und stellte sich mit seinem Team den Herausforderungen der Bodenverlegung.

Wir haben die Verleger bei den Arbeiten begleitet und die wichtigsten Schritte hier für Sie zusammengestellt:

Starten wir mit den Vorbereitungen!

Bevor die Verlegearbeiten beginnen konnten...

musste der komplexe Verlegeplan genau studiert werden.
Die Idee: Den Boden in bis zu 50 Einzelteile unterteilen und in vier unterschiedlichen Farben ausarbeiten. Definitiv eine Aufgabe, die eine detaillierte Planung und eine gute Teamarbeit voraussetzt.

Also verschafften sich Bilal Alnifawi, Ramona Hienz und Kevin Putz einen Überblick und starteten mit den Untergrundvorbereitungen. Während parallel gerade die Deckenkonstruktionen und Raumelemente angebracht wurden, konzentrierte sich das Wölfl-Team auf die Spachtel-, Schleif- und Reinigungsarbeiten am Boden.

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Tierpark-Hellabrunn_Verlegearbeiten

Unkonventionelle Wege gehen

Eine so komplexe Verlegung benötigt hin und wieder kreative Umsetzungsideen. Der direkte Zuschnitt der einzelnen Elemente wäre so gut wie unmöglich gewesen, denn nur ein paar Millimeter können bei einem solchen Linoleum-Puzzle schon verheerende Folgen haben.

Deshalb entschied sich das Team für eine unkonventionelle Variante, in dem sie die gesamte Fläche zunächst mit Papier auslegten, die exakten Maße aus dem Verlegeplan übertrugen und schließlich aus dem Papier passgenaue Schablonen fertigten.

Erst danach konnte die eigentliche Verlegung des Materials beginnen. Mehr zu den Verlegeschritten finden Sie hier

2. Verlegung

Tierpark Hellabrunn_Verlegearbeiten

Die einzelnen Schritte zum Ziel

Um einen möglichst guten Überblick zu behalten, teilte das Team die gesamte Fläche in kleinere Bereiche auf und arbeitete sich so Stück für Stück durch den Besucherraum.

Schritt 1:
Pro Bereich wurden die Schablonen ausgeschnitten und auf die Linoleumbahnen übertragen. Auch wenn unterschiedliche Farben und Formen die Optik später bewusst auflockern sollen, ist es wichtig die Vorlagen detailliert und möglichst richtungsgleich auf die Bahnen zu übertragen.

Schritt 2:
Wie auch bei der Bahnenware, wurden die einzelnen Stücke vor der Verlegung gegengerollt. Zur besseren Übersicht nummerierte das Team die aneinander angrenzenden Stücke, rollte sie zusammen auf und konnte so die Elemente nach den erneuten Reinigungsarbeiten nicht miteinander verwechseln.

Tierpark-Hellabrunn_Verlegearbeiten
Tierpark-Hellabrunn_Verlegearbeiten

Schritt 3:
Die finalen Linoleumstücke wurden noch einmal ohne Klebstoff zusammengesetzt und auf mögliche Schnittfehler und Passgenauigkeit kontrolliert. Nur wenn alle Stück perfekt aneinander passten, konnte die Verlegung fortgesetzt werden.

Schritt 4:
Um die Position der Elemente beizubehalten, wurden die einzelnen Stücke umgeschlagen und der Klebstoff gezielt auf der freien Fläche aufgetragen. Nach und nach konnten so die einzelnen Puzzleteile in das nasse Klebstoffbett eingelegt und angerieben werden. Besonders die schmalen Spitzen der Linoleumstücke mussten mit großer Sorgfalt behandelt und teilweise vorübergehend beschwert werden um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Tierpark_Hellabrunn_Verlegung
Tierpark-Hellabrunn_Verlegung

Schritt 5:
Erneute Kontrolle der frisch verlegten Elemente. Erst wenn alle Stücke passgenau verlegt und überprüft wurden, konnten weitere Schablonen ausgeschnitten und somit der nächste Bereich bearbeitet werden.

Teamarbeit
Bei einer solchen Verlegung ist Teamarbeit gefragt. Auch wenn der Raum zu Beginn der Arbeiten grob aufgeteilt wurde, gingen viele der eingezeichneten Bereiche ineinander über, so dass häufig mehrere Schritte parallel ausgeführt werden mussten. Während zum Beispiel Ramona Hienz die Teile für den nächsten Bereich kontrollierte und den Klebstoff auftrug, übernahm ihr Kollege Bilal Alnifawi das finale Anwalzen der zuletzt verlegten Linoleumstücke. Gut also, wenn man in einem Team arbeitet, dass sich auch ohne viele Worte versteht und Hand in Hand arbeitet.

Um viel Handarbeit ging es auch beim anschließenden Verfugen der einzelnen Bodenelemente.

Mehr zur Verfugung erfahren Sie hier

Tierpark-Hellabrunn_Verlegearbeiten

3. Verfugung

Und zu guter Letzt...

stand die Verfugung an. In den meisten Fällen ist das Verfugen von Linoleumböden nicht notwendig, da auch durch einen sauberen Nahtschnitt und eine fachmännische Verklebung eine einwandfreie Verlegung gewährleistet werden kann.

Bei dem Besucherraum des Affenhauses entschied man sich jedoch ganz bewusst für eine Verfugung als Vorsichtsmaßnahme. Ausschlaggebend waren dabei das große Aquarium in der Mitte des Raumes, ein allgemein sehr hohes Wasseraufkommen in dem gesamten Bereich und die Vielzahl an kleinen und filigranen Spitzen der Linoleumelemente, die durch das Verfugen zusätzlich fixiert werden sollten.

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200 Meter aus der Hand verfugt

Während das Fräsen der Nahtfugen teilweise noch maschinell erfolgen konnte, war bei dem Verfugen fast ausschließlich Handarbeit gefragt. Durch die vielen Ecken, Details und Übergänge zu den Wänden sowie Sitzgelegenheiten wurden die 200 Meter Schmelzdraht überwiegend per Hand von Kevin Putz verarbeitet. Eine weitere Herausforderung, die Fingerspitzengefühl und viel Erfahrung forderte.

Nach gut einer Woche und viel Arbeit wurden die drei Mitarbeiter der Roland Wölfl GmbH mit einem grandiosen Ergebnis und einer tollen Referenz für zukünftige Auftragsgeber belohnt.

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