Die Basis des Erfolgs
Eine umfassende Planung, bewährte Produkte und eine perfekte handwerkliche Ausführung sind die Eckpfeiler jeder Belagsverlegung. Die Basis dieser Erfolgsformel bildet die Untergrundvorbereitung.
Eine gewissenhafte Untergrundvorbereitung ist das A und O für die spätere Belagsverlegung. Einwandfrei ausgeführt, kann sie die Lebenserwartung des Bodens erhöhen und gleichzeitig den Belagswechsel erleichtern.
Vor der Kür kommt die Pflicht, und die kann manchmal zur Bürde werden! Sie kennen das alle, auf dem Papier sieht alles noch nach Routine aus: Angeboten werden soll das Verkleben eines Bodenbelags auf einem neu eingebrachten Estrich. Sechs Wochen soll dieser schon liegen, wenn Sie mit Ihrer Arbeit beginnen. Also planen Sie einen Reinigungsschliff, das Absaugen sowie das Auftragen von Grundierung und Spachtelmasse, bevor Sie mit der Belagsverlegung beginnen können.
Vor Ort stellen Sie dann aber im Rahmen Ihrer Untergrundprüfung fest, dass der Estrich Weichzonen an der Oberfläche hat, Risse verharzt werden müssen und Anarbeitungen in Übergängen vorzunehmen sind. Ihre Planung ist hinfällig, der Aufwand deutlich höher als gedacht. Noch mehr Flexibilität wird von Ihnen im Bestandsgebäude erwartet. Ab-gesehen von dem schwer zu kalkulierenden Aufwand für die Entfernung des Altbelags kommt die Überraschung hier erst beim Blick unter den Belag auf die marode Estrichoberfläche. Anhaftungen alter Verlegewerkstoff-Schichten – oft in mehreren Lagen aus vergangenen Bodenrenovierungen – bieten in den meisten Fällen keine gute Grundlage für einen fachgerechten Neuanfang (siehe Expertentipp). Mit einem Reinigungsschliff ist es hier nicht getan, Diamantwerkzeug muss ran! Erst wenn wieder die feste Substanz des Estrichs zum Vorschein kommt, können Sie mit dem Aufbau beginnen.
Ein Zauberwort der Untergrundvorbereitung heißt Systemaufbau.
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Auf der sicheren Seite ist, wer sich bei seinem Bodenbelagsauftrag an die Vorgaben des Belagherstellers in Abstimmung mit denen des Verlegewerkstoff-Lieferanten hält. Dieses Arbeiten im System gibt dem Bodenleger die Gewissheit, erprobte Materialkombinationen einzusetzen, die sich in der Praxis bewährt haben. Ist die Sachlage vor Ort nicht eindeutig, helfen zudem Techniker der Unternehmen, eine geeignete Aufbauempfehlung zu erstellen, um ein sicheres Weiterarbeiten zu garantieren.
Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auf das Aufbringen der Spachtelmasse legen. Sie kann Unebenheiten ausgleichen, nutzungsrelevante Eigenschaften des Bodenbelags wie die Stuhlrolleneignung absichern und insbesondere einen gleichmäßig saugfähigen Verlegeuntergrund herstellen, der die spätere Belags- klebung unterstützt. Wichtig ist, dass man die Spachtelmasse in ausreichender Menge aufträgt. Hierzu eignet sich am besten ein Flächenrakel, der im Stehen geführt wird. Die besondere Technik gewährleistet das Einhalten der vorgegebenen Schichtdicke und verhindert Kellenschläge. Der anschließende Einsatz einer Stachelwalze entlüftet die Masse (Verhinderung von Luftblasenbildung) und homogenisiert diese, wodurch ein noch „glatteres“ Aushärten begünstigt wird. Ein so vorbereiteter Untergrund erleichtert die Belagsverklebung, ist aber auch beim Loselegen eine Pflicht und keine Kür!
von Sascha Spiegelhoff, Leiter der Anwendungstechnik Forbo Eurocol
BEDENKEN ANMELDEN BEI SONDERKONSTRUKTIONEN
Weicht der Aufbau einer Fußbodenkonstruktion von den normativen Vorgaben der DIN 18365 ab, spricht man von einer Sonderkonstruktion, beispielsweise wenn alte, festliegende Klebstoff-Schichten vor der Neuverlegung nicht restlos von der Estrichoberfläche entfernt werden können. Verlegewerkstoff-Hersteller bieten für diesen Fall sichere Aufbauvarianten an, die eine einwandfreie Belagsverlegung gewährleisten. Dennoch sind bei Sonderkonstruktionen grundsätzlich Bedenken beim Auftraggeber schriftlich anzumelden.