Frohe Weihnachten & ein Produktfeuerwerk
Die ersten Weihnachtsmärkte sind geöffnet, die ersten Türchen am Adventskalender auch. Was noch fehlt für einen gelungenen Jahresabschluss? Eine Reise nach Italien und ein Feuerwerk!
Buon Natale!
Wenn am 7. Dezember die Glocken läuten und das Orchester der Mailänder Scala die neue Konzertsaison eröffnet, weiß jedes Kind in der Stadt: Jetzt beginnt die Weihnachtszeit. „Der Tag des heiligen Ambrosius ist der traditionelle Start der Feierlichkeiten“, sagt Elisabetta Armellini von Forbo Italia. „Dann wird der große Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz beleuchtet und die ganze Stadt ist auf den Beinen.“ Ambrosius ist der Schutzpatron Mailands – und praktischerweise auch der Imker und Lebkuchenbäcker. In anderen Regionen Italiens geht der Weihnachtstrubel erst einen Tag später los, am katholischen Feiertag Maria Empfängnis.
„Eine große Rolle in unserer Weihnachtstradition spielt die Krippe“, sagt Elisabetta Armellini. „In nahezu jedem Haushalt stehen die Figuren, das Jesuskind wird erst am Weihnachtstag in die Krippe gelegt.“ Der italienische Mönch Franziskus von Assisi, der Gründer des Franziskaner-Ordens, gilt als Erfinder der Krippentradition. Die bildliche Darstellung sollte die Freude über die Geburt des Heilands in die Häuser bringen. „Einen Weihnachtsbaum haben wir natürlich auch“, sagt Armellini.
Die Mailänderin arbeitet im Kundenservice bei der italienischen Forbo-Vertriebsgesellschaft, sie ist dafür zuständig, dass die von Standorten in anderen europäischen Ländern importierte Ware bei den Empfängern in Italien ankommt. „Ohne mich bewegt sich hier nichts“, sagt sie lachend. Die Weihnachtsfeier mit den Kollegen gehört für sie ebenso zur Adventszeit wie Treffen mit Freunden. „Im Dezember haben alle viele private Termine. Wir Italiener feiern nun mal gern.“
Der entscheidende Feiertag jedoch ist der 25. Dezember. „Bei uns kommt die ganze Familie zusammen, wir kochen und essen gemeinsam.“ Fünf bis sieben Gänge kommen bei einem italienischen Weihnachtsmahl locker zusammen, als Hauptgang gibt es bei den Armellinis gefülltes Hühnchen und zum Nachtisch – natürlich – Panettone-Kuchen mit selbstgemachter Mascarpone.
Auf die Kommerzialisierung und den Geschenkestress könnte sie gut verzichten, sagt Elisabetta Armellini, aber die Konsumgesellschaft hat sich des Fests in Italien ebenso bemächtigt wie bei uns. Südlich der Alpen bekommen die Kinder sogar zweimal Geschenke: Am 1. Weihnachtstag ist nach dem Essen die Bescherung, zusätzlich kommt am 6. Januar statt der Heiligen Drei Könige die gute Hexe Befana und verteilt erneut gute Gaben. Nur Kinder, die nicht brav waren, bekommen Kohle statt Leckereien.
Das Schönste an Weihnachten ist für Elisabetta Armenelli die Zeit, die sie mit ihrer Familie verbringen kann, ihren Brüdern und Neffen. Manche Traditionen gelten eben über alle Grenzen hinweg.
