100 Jahre Bauhaus - lebendig wie nie
Architektur manifestiert sich nicht nur in beeindruckenden Gebäuden, Architektur prägt unsere Umwelt, unsere Wahrnehmung von privaten und öffentlichen Räumen. Eine Lesereise vom Bauhaus bis in die Gegenwart.
GESCHICHTE, GANZ MODERN
Es war ein Andrang wie bei einem Staatsbesuch: Mehr als 200 Journalisten aus aller Welt strömten Anfang April nach Weimar, um über die Eröffnung des Bauhaus-Museums zu berichten. Genau 100 Jahre nach ihrer Gründung kehrt die Geschichte der berühmten Kunstschule damit an ihren Ursprungsort zurück.
Die Architektur des Gebäudes ist – ganz Bauhaus-Stil – schlicht und zurückgenommen. Es sind die Exponate, die auf den mehr als 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche im Mittelpunkt stehen sollen und die zum Teil noch aus der Walter Gropius Sammlung stammen.
Vom berühmten Lattenstuhl von Marc Breuer, Möbelikonen von Mies van der Rohe, über legendäre Teppiche, Besteck und Geschirr bis hin zur modernen Einbauküche, die ebenfalls von Bauhaus-Köpfen erdacht wurde, reichen die Ausstellungsstücke.
"Wie wollen wir leben?", war nach der traumatischen Erfahrung des Ersten Weltkriegs die entscheidende Frage, mit der sich die Bauhaus-Gründer auseinandersetzten und die bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat.
Auch die Geschichte des Linoleums ist stark beeinflusst durch den Ideenreichtum der Bauhaus-Architekten, die bereits in den 1920er Jahren das Potenzial des elastischen Bodens erkannten. Deshalb liegt Linoleum natürlich auch in den aktuellen Bauhaus-Bauten. Im Weimarer Museum wählte die Architektin und freischaffende Künstlerin Heike Hanada graues Marmoleum in puristischer Betonoptik. In den Räumen der Neuen Bauhaus-Bibliotheken in Dessau wurde der Klassiker Walton Berlin Red verlegt.
"Ein frischer Ton, der vornehm, aber zurückhaltend wirkt", wie Architekt Reiner Becker anlässlich der Eröffnung 2012 sagte.
Was er mit seinem Entwurf bezweckte und was aus einer früheren DDR-Kaufhalle so alles werden kann, können Sie im vollständigen Interview mit Reiner Becker nachlesen, dass wir für Sie hier noch einmal aufbereitet haben.
Das Interview können Sie direkt hier herunterladen:
Interview Reiner Becker, aus Linoleu[m²] 2012
